Untersuchungen
Moderne Untersuchungsmethoden sollen einerseits bereits geringe Krankheitszeichen sichtbar machen, gleichzeitig aber möglichst ohne Risiko für den Patienten sein. Aus diesem Grund bevorzugen wir so genannte nicht invasive Untersuchungen, bei denen wir – im Gegensatz zu Operationen – nicht mit Untersuchungsgeräten in den Körper eindringen müssen.
Übersicht
Laboruntersuchungen
Laboruntersuchungen geben uns als behandelnden Arzt meist unverzichtbare Informationen zur Erkennung einer Krankheit, zum Krankheitsverlauf und über den erreichten Behandlungserfolg. Bei uns gibt es daher umfangreiche labortechnische Möglichkeiten, um diese Untersuchungen durchzuführen. Grundsätzlich wird dazu dem Patienten geeignetes Untersuchungsmaterial (z. B. Blut, Urin, Stuhl, Speichel usw.) entnommen, das dann untersucht und bewertet wird.
Unser Blut z. B. durchströmt als Transportmittel für körpereigene Substanzen (z. B. Hormone), gelöste Nährstoffe oder Blutgase den gesamten Körper und kommt mit allen Organen und Geweben in Kontakt. Krankheiten führen zu speziellen Veränderungen der Blutzusammensetzung. Mit geeigneten chemischen oder physikalischen Verfahren können diese Veränderungen im Labor gemessen werden. Über einen Vergleich mit den Werten einer gesunden, normalen Blutzusammensetzung kann beurteilt werden, ob Abweichungen auf eine Krankheit hinweisen. Einige diagnostische Verfahren beurteilen die Qualität der zu untersuchenden Substanz, z. B. Form und Größe von roten Blutkörperchen (Erythrozyten).
Die Zusammensetzung des Blutes kann dem Arzt wichtige Hinweise auf vorliegende Erkrankungen liefern, denn viele Krankheitsbilder verändern die Menge der im Blut treibenden Zellen oder der darin gelösten Substanzen. Eine Blutanalyse, ein so genanntes Blutbild, ist also ein unersetzliches Hilfsmittel zur Krankheitsdiagnose.
Bitte beachten Sie, dass die Grenzwerte zwischen verschiedenen Analyselaboratorien leicht unterschiedlich sein können. Es besteht also nicht unbedingt ein Grund zur Beunruhigung, wenn ein Wert etwas außerhalb des Normalbereichs liegt.
Ultraschalluntersuchungen
Das Verfahren beruht auf dem physikalischen Prinzip, dass Schallwellen, die durch einen Ultraschallkopf ausgesandt werden, an der Grenzfläche von Geweben unterschiedlich stark reflektiert werden.
Diagnostische Möglichkeiten
Anhand der Stärke der reflektierten Echos und der Zeit bis zu deren Eintreffen auf den Empfänger des Ultraschallkopfes lassen sich Rückschlüsse auf Gewebestruktur, Organgröße und mögliche Veränderungen bzw. Erkrankungen der betreffenden Organe ziehen.
Diagnostische Möglichkeiten:
- Abdomen-Sonografie
- Sonografie der Brustorgane
- Schilddrüsensonografie
- Echokardiografie
- Ultraschall der Halsschlagadern
- Ultraschall der Arm- und Beingefäße
Abdomen-Sonografie
Im Bauchraum kann die Größe, die Lage und die Beschaffenheit der Leber, der Milz, der Bauchspeicheldrüse und der Nieren, Blase und Prostata beurteilt werden. Gleichzeitig sind Aussagen über den Verkalkungsgrad und die Weite der Bauchschlagader möglich. Auch krankhafte Veränderungen der Nieren oder Harnblase wie Steine, Zysten, Tumore oder ein Aufstau des Nierenbeckens sind erkennbar.
Sonografie der Brustorgane
Die Sonographie der Brustorgane dient zur Darstellung von krankhaften Veränderungen der Lunge. Ebenso kann die Größe und Beschaffenheit von Flüssigkeitsansammlungen im Rippenfellzwischenraum beurteilt werden.
Diese treten sowohl bei Herz- als auch Lungenerkrankungen auf und sind mittels Ultraschalluntersuchung ohne Strahlenbelastung schon vor einer Darstellbarkeit durch Röntgenstrahlen erkennbar.
Schilddrüsensonografie
Neben der Größe und der Organstruktur der Schilddrüse erfasst diese Untersuchung auch krankhafte Veränderungen wie vergrößerte Lymphknoten, Zysten (= kleine Flüssigkeitsansammlungen), gutartige und bösartige Tumoren. Mittels einer farbkodierten Darstellung lässt sich eine Aussage über die Durchblutung der Schilddrüse treffen.
Echokardiografie (beim Kardiologen durchzuführen)
Unter Echokardiographie versteht man die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Hierbei wird neben der Größe und die Wanddicke der einzelnen Herzhöhlen auch die Funktion der Herzmuskulatur beurteilt. Gleichzeitig lassen sich mittels einer farbkodierten Untersuchung Herzklappenfehler erkennen und Rückschlüsse auf eine Druckerhöhung im Lungenkreislauf ziehen.
Ultraschall der Halsschlagadern
Zur frühzeitigen Darstellung des Verkalkungsgrades und Feststellung von Einengungen der hirnversorgenden Gefäße führen wir farbcodierte Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagadern durch. Mittels eines computergesteuerten Untersuchungsganges wird die Dicke der inneren Gefäßwand gemessen und mit altersgemäßen Normwerten verglichen. Hierdurch wird eine Aussage über das tatsächliche Alter der untersuchten Gefässe ermöglicht.
EKG-Untersuchungen
Das Elektrokardiogramm ist ein Verfahren zur Registrierung der Herzaktionen, wobei eine Aufzeichnung der einzelnen Phasen der Herzaktivität erfolgt.
Ruhe-EKG
Beim Ruhe-EKG werden mittels 12 Elektroden, welche auf den Brustkorb, Arme und Beine aufgesetzt werden, die elektrischen Ströme des Herzens gemessen und graphisch dargestellt. Aus dem Stromkurvenbild lassen sich sowohl Rückschlüsse auf akute oder abgelaufene Herzinfarkte als auch auf akute und chronische Verengungen von Herzkranzgefäßen ziehen. Darüber hinaus werden Aussagen über Herzrhythmus und -frequenz, Herzrhythmusstörungen, Muskeldysfunktionen sowie eine gestörte elektrische Reizfortleitung ermöglicht.
Belastungs-EKG (Ergometrie)
Bei dieser Untersuchung wird die Herzaktivität unter Belastung (Fahrradfahren) analysiert. Oftmals lassen sich so frühzeitig Durchblutungsstörungen des Herzmuskels erfassen, wie sie z.B. bei einer Verengung der Herzkranzgefäße auftreten. Darüber hinaus können wir Aussagen über die individuelle Leistungsfähigkeit treffen und diese mit der entsprechenden Altersgruppe vergleichen.
Langzeit-EKG (Holter-EKG – beim Kardiologen durchzuführen)
Das Langzeit-EKG dient insbesondere der Erfassung des Herzrhythmus. Hierbei werden auf dem Brustkorb aufgebrachte Klebeelektroden mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät verbunden, welches die Patientin/der Patient für 24 Stunden mit sich führt. Häufiges Herzstolpern oder Auffälligkeiten im Ruhe- oder Belastungs-EKG werden mit dieser Methode ebenso abgeklärt wie kurzzeitige Bewusstseinstrübungen. Die Auswertung des Langzeit-EKG erfolgt zum Teil in Kooperation mit einer fachkardiologischen Praxis.
Langzeit-Blutdruckmessung
Die Blutdruckmessung ist wesentlicher Bestandteil der Routinediagnostik in unserer Praxis. Die Langzeit-Blutdruckmessung dient der Diagnostik und Charakterisierung eines Bluthochdruckes sowie der Therapiekontrolle.
Ruhe-Blutdruckmessung
Mittels elektronischer oder manueller Blutdruckmessgeräte ermitteln wir regelmäßig Blutdruckwerte unserer Patientinnen und Patienten und werten diese durch kontinuierliche Eintragung in die elektronische Patientenkarte aus. Hierdurch ist eine frühzeitige Erkennung von behandlungsbedürftigen Bluthochdruckerkrankungen schon in der Routinediagnostik möglich.
Langzeit-Blutdruckmessung
Der Langzeit-Blutdruck wird mit Hilfe eines elektronischen 24-Stunden-Blutdruckmessgeräts gemessen, das nach voreingestellten Zeitintervallen automatisch neue Messungen vornimmt. Auf diese Weise werden die Blutdruckwerte im Alltag ermittelt, gespeichert und schließlich in unserer Praxis ausgewertet.
Dieses Verfahren dient insbesondere zur Unterscheidung von einem nicht behandlungsbedürftigen Praxisbluthochdruck (= Weißkittelsyndrom) und der behandlungsbedürftigen Bluthochdruckerkrankung mit fatalen Auswirkungen auf das Gefäßsystem.
Darüber hinaus ist so eine gute Therapiekontrolle bei behandlungsbedürftigen Blutdruckwerten möglich.
Lungenfunktionsprüfung
Die Lungenfunktionsprüfung dient dazu, den Funktionszustand der Atemwege und der Lungen möglichst genau zu erfassen und den Therapieerfolg zu kontrollieren.
Bei Beschwerden wie Atemnot, anhaltender Husten, Auswurf, ist eine Lungenfunktionsprüfung unbedingt angezeigt.
Oft können so bereits beginnende Veränderungen in den Atemwegen festgestellt und somit eine frühzeitige Behandlung eingeleitet werden.
Sauerstoffmessung im Blut (Pulsoxymetrie)
Bei der Pulsoxymetrie werden kontinuierlich Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung des Blutes erfasst.
Die Pulsoxymetrie dient u.a. zur Therapiekontrolle bei Atemwegs- und Herzerkrankungen. Die Messung kann dabei in Ruhe oder unter Belastung erfolgen.